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    Die Erfahrungen mit dem Schiff im ersten Jahr zeigten, dass insbesondere bei starkem Schiffsverkehr der Schwell anderer vorbeifahrender Schiffe häufig dazu führte, dass der Wellenschlag über die Bordwand schlug und das Boot Wasser nahm. Ferner war die offene Barkassenbauweise bei regnerischem Wetter nachteilig. Hierbei sammelte sich in der Bilge schnell das Wasser. Deshalb musste die Bilge durch Fachfirmen kostenaufwändig geleert werden.  Daher wurde in Abstimmung mit dem MUSEUM DER ARBEIT im Mai 1994 die Bordwand geringfügig durch Aufschweißen einer Metallkante erhöht und für den Fahrgastraum eine Wetterschutzplane beschafft. Dadurch sind auch die Gäste vor ungünstigen Wetterlagen geschützt.

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    Die Anzahl der Sitzplätze konnte im Winter 1996/97 durch den Verzicht auf die Flüssiggasanlage und den damit ermöglichten Umbau der Sitzbänke zu einer umlaufenden Holzsitzbank vergrößert werden. Dieses führte zur Wiederherstellung des Urzustandes der „ELBE 27".

    Nach seiner Außerdienststellung im Juni 1992 wurde das leichte Hafenstreifenboot „Wasserschutzpolizei 27" durch die Initiative des Vereins „Schiffe der Arbeit e.V." und unter Mitwirkung des damaligen Leiters der Dienststelle „Wasserfahrzeuge und nautische Geräte" der Landespolizeiverwaltung, Alfred Wachholz, zu einem Museumsschiff umgewidmet. Nach einer Entscheidung des Finanzsenators ging dieses Schiff am 14.08.1992 in das Eigentum des MUSEUM DER ARBEIT über und wurde gleichzeitig dem „Verein für Schiffe e.V." als Dauerleihgabe übergeben. Die Zusammenarbeit dieses Vereins mit dem Museum war nicht reibungslos, so dass der Vertrag seitens des Museums nach kurzer Zeit gekündigt wurde. So verfügte das erst im Aufbau befindliche MUSEUM DER ARBEIT zwar über eine Barkasse, es fehlten aber zur Instandsetzung, Erhaltung und für den Betrieb geeignete, mit diesem Schiff vertraute Personen. Was lag also näher, als diese im Kreis der Bediensteten der Polizei, speziell der Wasserschutzpolizei zu suchen?

    Am 6. Februar 1993 gründeten Polizeibeamte den Verein für ehemalige WS-Barkassen e.V. und übernahmen im Mai 1993 die vom Museum auf den Namen „Alfred Wachholz" getaufte Barkasse als Dauerleihgabe. Dieser Schiffsname setzte sich im Kreis der Wasserschutzpolizei nicht durch. In der Schifffahrt werden Traditionen sehr intensiv gepflegt. Jahrzehnte ist in der Polizei diese Barkasse mit seinem Funkrufnamen „ELBE 27" angesprochen worden. Dieses setzte sich auch nach der „Pensionierung" fort. Amtlich heißt die Barkasse weiterhin „Alfred Wachholz", aber in der Wasserschutzpolizei und im Verein nennt man sie „ELBE 27".

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    Seit 1993 aber hat die Barkasse bei vielen Museumsstreifenfahrten bewiesen, dass sie immer noch voll funktionstüchtig ist. Manchmal wird aus dem Schiffspensionär wieder das Polizeiboot. Einerseits durch die Mitwirkung in vielen Film- und Fernsehproduktionen, andererseits auch bei Ernstfällen während unserer Fahrten durch den Hafen. Während des Hafengeburtstages 1993 musste die Besatzung der „ELBE 27" Hilfe bei einem im Fahrwasser gekenterten Segelboot leisten und die beiden Segler retten. Im August 1994 rettete die Besatzung einen völlig erschöpften Schwimmer aus einer bedrohlichen Situation aus der Norderelbe in Höhe Tollerort.

    Die „Wasserschutzpolizei 27" mit ihrem Polizei-Funkrufnamen „ELBE 27" wurde an verschiedenen Dienststellen der Wasserschutzpolizei eingesetzt und nahm vielfältige polizeiliche Aufgaben wahr und zwar: Routinemäßige Streifenfahrten; Transport von Polizeikräften zum Einsatzort (häufig Schiffe, die zu der Zeit noch an den Pfählen lagen); Absperrungen und Sicherung von Gefahrenstellen auf dem Wasser; Rettung von Personen und Bergung von Leichen bis hin zu Eskortierung von Staatsgästen. Traurige Höhepunkte während der Dienstzeit der „Wasserschutzpolizei 27" waren die Einsätze anlässlich der Flutkatastrophe am 16./17. Februar 1962 und der Untergang der Barkasse „Martina" auf der Norderelbe nach Kollision mit einem Schubverband am 2. Oktober 1984.

    Besonders in engen Hafenbecken war dieser Bootstyp mit seinem schmalen Rumpf und dem Verstellpropeller ein sehr wendiges Einsatzmittel, das den Anforderungen der Wasserschutzpolizei über lange Zeit gerecht wurde.

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    Die „Wasserschutzpolizei 27“ wurde nach Umbau zu einem Radar-Schulungsboot in der Zeit von 1962 bis Februar 1978 an der Wasserschutzpolizeischule eingesetzt. Dort hatte sie im Rahmen von vierwöchigen Radar-Lehrgängen für Polizeibeamte der Wasserschutzpolizei aller Bundesländer eine wesentliche Bedeutung für den praktischen Teil dieser Ausbildung. Die Beschaffung eines neuen Radar-Simulators beendete diese Aufgabe, so dass die „WS 27“ wieder als normales Streifenboot eingesetzt wurde. In den letzten Monaten ihrer Dienstzeit diente sie als Bootsreserve.

    Trotz mehrfacher Modernisierungen, so im Winter 1986/87 und der optischen Veränderung von grauen zu weißen Aufbauten im Winter 1991/92, war die Barkasse nach über 30 Jahren im Polizeidienst technisch nicht mehr auf dem neuesten Stand. Sie entsprach nicht mehr den Anforderungen, die an ein polizeiliches Einsatzmittel gestellt werden.

    Fahrzeugart                              Seeberufsgenossenschaft-Sonderfahrzeug
    Unterscheidungsignal   DBJC
    Werft   Schiffswerft Ernst Menzer, Hamburg-Bergedorf
    Baujahr   1965                      
    Länge   32,35 m
    Breite   5,40 m
    Tiefgang   1,70 m
    Tonnage   113,57 BRT
    Maschine   2 x MWM V16 Dieselmotoren
    Leistung   2 x 343 KW ( 2 x 465 PS )
    Hubraum   55 Liter
    Geschwindigkeit   16 Koten
    Technisches Zubehör   Hilfsdiesel, Kompressor, Feuerlöschpumpe, Hydraulikpumpe
    Tankinhalt Treibstoff   8000 Liter
    Frischwasser   2000 Liter
    Aktionsradius   700 Seemeilen
    Ausrüstung   Kreiselkompass, Magnetkompass, Radar, Seefunk, Polizeifunk, Schlauchboot mit 25 PS Motor,2 Hydraulikkräne, Kombüse, 2 Toiletten, Waschraum mit Dusche
    Besatzung   4 Personen
    Außerdienststellung   Oktober 1996
    Fahrtgebiet   Deutsche Hoheitsgewässer mit angrenzenden Gebieten der Nordsee (Küstenmeer), Unterlebe

    Die erfolgreiche Entwicklung in den Jahren 1997 bis 2000 endete jäh am 27.10.2000. Obwohl eine Ultraschall-Untersuchung des Unterwasserschiffes im Winter keine Probleme aufgezeigt hatte, kam es am neuen Liegeplatz Travehafen zu einem Wassereinbruch  im Achterschiff der „Elbe 1". Leider waren dort bereits sanierte Bereiche von dem eindringenden Wasser betroffen und die geleistete Arbeit zunichte gemacht.


    Alle nun folgenden Arbeitsschritte zur Sanierung des Rumpfes letztendlich bis zum Austausch von Stahlplatten wurden in Abstimmung mit der Zulassungsstelle für Traditionsschiffe, deren Sachverständige sowie der Versicherung durchgeführt. Ziel war es die Zulassung als Traditionsschiff entsprechend der jeweils aktuellen Sicherheitsrichtlinien – auch unter Umweltschutzgesichtspunkten – zu erhalten. Mit Wirkung vom 05.07.2002 haben wir erstmals dieses Sicherheitszeugnis erhalten. Spätestens alle 5 Jahre, mit einer Zwischenbesichtigung in diesem Zeitraum, muss dieses Zeugnis erneut beantragt werden.

    Neben jährlichen Inspektionen des Unterwasserbereiches im Dock einer Werft, werden an wöchentlichen Arbeitstagen durch sachkundige Vereinsmitglieder notwendige Arbeiten und Überprüfungen durchgeführt. Ein fast 50 Jahre altes Schiff macht einen recht hohen Unterhaltungsaufwand notwendig. Trotz seines Alters ist die „Elbe 1" nach und nach mit moderner Navigations- und Kommunikationstechnik ausgestattet worden und erfüllte somit die Anforderungen, um als Traditionsschiff zugelassen zu werden.
     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

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